Talent Acquisition Manager ist nicht bloß ein anderes Label für Recruiter, sondern auch eine strategische Schlüsselposition in Unternehmen, die sich verändern wollen. Hier kommt ein Überblick wie sich die Rollen unterscheiden, und worauf man bei der Stellenbesetzung achten sollte.
Die schöne neue Welt der Digitalisierung wirft gerne mal mit etwas nebulösen Job-Bezeichnungen um sich. Besonders sagenumwoben: Die Zunft der Talent Acquisition Manager (kurz auch gerne TAM).
Die Rolle ist in vielen Unternehmen eine Schlüsselposition (oder sollte zumindest eine sein), um sich in Wachstums- oder Transformationsphasen personaltechnisch richtig aufzustellen. Allerdings ist sie häufig mit einem Missverständnis verbunden:
“Ist das nicht einfach ein schickeres Wort für Recruiter?”
Kurz gesagt: Nein (braucht es auch nicht, denn wir finden, dass Recruiter schon ein ziemlich schickes Wort für einen tollen Beruf ist). Aber die Frage ist insofern durchaus berechtigt, weil manche Stellenbeschreibungen für Talent Acquisition Manager sich in der Tat so lesen. Daher dröseln wir das Ganze jetzt mal auf.
Recruiting ist EINE Aufgabe des Talent Acquisition Managers
Recruiting (also die Adhoc-Besetzung offener Stellen) ist sicherlich eine Kernaufgabe eines Talent Acquisition Managers und eine, an der er/sie in jedem Fall thematisch aufgehen sollte. Doch es ist eben nicht die einzige Aufgabe.
Talent Acquisition fasst die Strategie zusammen, die ein Unternehmen langfristig fährt, um immer wieder die besten Mitarbeiter für sich zu gewinnen. Ein Talent Acquisition Manager steuert also den gesamten Prozess (oft als Trichter abgebildet), in dem aus Fremden erst relevante Bewerber und dann ins Team integrierte und zufriedene Mitarbeiter werden (Candidate Conversion).
Dazu gehören neben Recruiting-Aufgaben auch Employer Branding und Personalmarketing, sowie Bewerbermanagement bis hin zum Onboarding neuer Mitarbeiter.
Inhouse-Experte für Mitarbeitergewinnung
Damit ist auch klar, wo die Stelle des Talent Acquisition Managers idealerweise angesiedelt ist: Auf einer Schlüsselposition im Unternehmen selbst. Schließlich brauchen TAMs tiefe Einblicke in die Unternehmensstrategie, um die Mitarbeitergewinnung daran langfristig auszurichten und jederzeit die Top-Kandidatenprofile im Blick zu haben.
Recruiting-Mandate können hingegen auch extern an Dienstleister vergeben werden, die sich auf bestimmte Profile spezialisiert haben, etwa wenn es um die Suche nach geeigneten Führungskräften geht (da gern uns fragen!). Darüber, ob und an welche Dienstleister Recruiting-Mandate vergeben werden entscheidet: der Talent Acquisition Manager (sofern vorhanden).
Damit sollte klar sein, welchen strategischen Wert die Rolle vor allem in kleineren, stark wachsenden Unternehmen hat und welche Möglichkeiten es für einen TAM gibt, eine Firma in entscheidenden Phasen mitzugestalten.
Motto: Always. Be. Cultivating.
Der Name verrät’s schon: ein Talent Acquisition Manager sollte eine Akquise-Mentalität mitbringen. Somit erfordert die Rolle:
- ein analytisches Geschick, um zu verstehen, wo und wie sich geeignete Kandidaten finden und ins Unternehmen holen lassen,
- Mitarbeitergewinnung als Marketing- und Vertriebsprozess zu verstehen und anzugehen
- auf Menschen zuzugehen und Beziehungen auch über eine gewisse Zeit hinweg zu pflegen,
- eine strategische Denkweise, um die Talent-Akquise an den Unternehmenszielen entlang auszurichten
Ähnlich wie das Vertriebs-ABC “Always Be Closing” gibt es daher auch für Talent Acquisition Manager bereits ein ABC-Motto: “Always Be Cultivating!” – also Talente langfristig kultivieren und sie in im richtigen Moment anzuwerben.